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Kolumne

Alleine ins Neue Jahr

Alleine ins Neue Jahr

„Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch“, das hören wir in diesen Tagen  immer wieder, enn sich Menschen verabschieden. Natürlich wünschen wir uns einen schönen und  fröhlichen Wechsel ins Neue Jahr.  Vielleicht sind wir gespannt, was es bringen wird. Vielleicht schauen wir auch etwas besorgt in die Zukunft: „Wie wird dieses 2018? Was bringt es mir und den Menschen, die ich gern habe?“

Aber nicht jeder freut sich auf Silvester und manchem graut vor Neujahr. Gerade wenn Probleme, Krankheit oder Trauer das Leben schwer machen, sind diese Tage noch schwerer zu ertragen.
Der Countdown der letzten Sekunden läuft auf der Party oder im Fernsehen.  Die Raketen schießen in den Himmel, alle prosten sich fröhlich zu, Menschen umarmen sich und wünschen ein „Gutes Neues Jahr“. Wie mag es jemandem gehen, der daneben steht mit seiner Traurigkeit? Ein ganz schwieriger Moment.

Gerade an diesem Abend gehen die Gedanken zurück in das vergangene  Jahr. Wir erinnern uns an das, was wir erlebt haben. Manche verabschieden das alte Jahr in einem Gottesdienst, andere ziehen ihre persönliche Bilanz oder schauen im Fernsehen die diversen Rückblicken. Horoskope in den Zeitschriften und Bleigießen versuchen einen Blick in die Zukunft zu erhaschen.

Aber was ist mit Menschen, die Probleme in der Familie haben? Was ist mit denen, die  eine Trennung durchleben? Was ist mit denen, die wissen, dass sie krank sind oder bald einen geliebten Menschen verlieren? Was ist mit denen, die Angst haben, weil sie alleine in dieses neue Jahr gehen müssen?  Sie verstecken sich oft. Wollen den anderen den Spaß nicht verderben. Aber dadurch sind sie sehr einsam.

Beide Seiten können etwas tun. Derjenige, dem es nicht gut geht, kann sagen, was er braucht: „Ich möchte nicht alleine sein, hast Du Zeit für mich?“ oder „Am Neujahrsmorgen würde mir ein Spaziergang mit Dir gut tun.“

Jeder kann aber auch schauen: „Gibt es in meinem Umfeld  jemanden, der mich vielleicht an diesem Abend oder am Neujahrstag braucht?“ Um Mitternacht bei der Nachbarin klingeln oder den Freund anrufen. Jemanden einladen, auch wenn sie erst  mal sagt: „Ach, ich verderb´ Euch nur den Abend.“ Manchmal kann es auch wichtig sein, wirklich alleine in das Neue Jahr zu gehen. Aber das muss eine freiwillige Entscheidung sein, am besten mit einem „Sicherheitsnetz“, wenn es doch keine gute Idee war.

Ihnen allen wünsche ich eine gesegnete Weihnachtszeit und ein gutes neues Jahr. Wir danken dem Weiss Verlag und freuen uns, wenn Sie unsere Rubrik auch 2018 gerne lesen.

Ihre Ursula Koch-Traeger
Vorsitzende NEST e.V.
www.nest-euskirchen.de

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